Das Verputzen von Wänden ist eine grundlegende Fertigkeit im Handwerk, die jeder Heimwerker erlernen kann. Mit der richtigen Technik und etwas Übung erzielen Sie professionelle Ergebnisse, die als Basis für jede weitere Wandgestaltung dienen.
Arten von Putz und ihre Anwendung
Bevor Sie mit dem Verputzen beginnen, sollten Sie verstehen, welche Putzarten es gibt und wann Sie welchen verwenden sollten.
Innenputz
- Gipsputz: Schnell trocknend, glatte Oberfläche, ideal für Wohnräume
- Kalk-Zement-Putz: Robust und feuchtigkeitsresistent, gut für Küche und Bad
- Lehmputz: Ökologisch, reguliert Luftfeuchtigkeit, perfekt für Naturbauten
- Silikatputz: Mineralisch, atmungsaktiv, ideal für Allergiker
Außenputz
- Mineralputz: Traditionell, dampfdurchlässig, lange Lebensdauer
- Kunstharzputz: Wasserabweisend, flexibel, große Farbauswahl
- Silikonputz: Selbstreinigend, wetterbeständig, premium Lösung
Werkzeuge und Materialien
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Werkzeuge und Materialien griffbereit haben.
Grundausstattung
- Putz (fertig angemischt oder als Pulver)
- Grundierung
- Putzkelle oder Glättkelle
- Reibebrett oder Schwammbrett
- Wasserwaage
- Putzlehren oder Richtscheit
- Eimer und Rührgerät
- Schutzkleidung
Vorbereitung des Untergrunds
Der Untergrund entscheidet maßgeblich über die Qualität und Haltbarkeit Ihres Putzes. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für diese wichtige Phase.
Untergrund prüfen
Prüfen Sie den Untergrund auf folgende Eigenschaften:
- Festigkeit: Lose Teile entfernen, Risse ausbessern
- Sauberkeit: Staub, Fett und andere Verunreinigungen beseitigen
- Saugfähigkeit: Stark saugende Untergründe grundieren
- Ebenheit: Größere Unebenheiten vorspachteln
Grundierung auftragen
Die Grundierung sorgt für optimale Haftung und gleichmäßige Saugfähigkeit. Tragen Sie sie gleichmäßig mit Pinsel oder Rolle auf und lassen Sie sie vollständig trocknen.
Putz anrühren - Die richtige Konsistenz
Die Konsistenz des Putzes ist entscheidend für eine gute Verarbeitung. Zu dünner Putz läuft herunter, zu dicker lässt sich schlecht verteilen.
Anrühren von Pulverputz
- Sauberen Eimer verwenden
- Erst Wasser, dann Putz hinzufügen
- Mit Rührgerät langsam einrühren
- 2-3 Minuten quellen lassen
- Nochmals kurz durchrühren
Tipp: Die richtige Konsistenz haben Sie erreicht, wenn der Putz ohne zu tropfen an der Kelle haften bleibt.
Verputzen: Die Technik macht's
Beim Verputzen kommt es auf die richtige Technik an. Arbeiten Sie systematisch und gleichmäßig.
Grundputz auftragen
- Putz aufnehmen: Nehmen Sie mit der Kelle eine angemessene Menge Putz auf
- Anwerfen: Werfen Sie den Putz mit schwungvoller Bewegung an die Wand
- Verteilen: Verteilen Sie den Putz gleichmäßig mit der Kelle
- Abziehen: Ziehen Sie überschüssigen Putz mit der Kelle ab
Oberputz für die perfekte Oberfläche
Der Oberputz bestimmt das finale Aussehen Ihrer Wand. Hier sind verschiedene Strukturen möglich:
- Glatte Oberfläche: Mit Glättkelle und Wasser glätten
- Strukturputz: Mit Reibebrett oder Schwamm strukturieren
- Kratzputz: Mit Nagelbrett oder Kratzbürste bearbeiten
Häufige Fehler vermeiden
Diese Fehler sehen wir als Profis immer wieder. Vermeiden Sie sie von Anfang an:
Zu dicke Putzschicht
Tragen Sie Putz lieber in mehreren dünnen Schichten auf, als eine dicke Schicht. Dies verhindert Risse und sorgt für bessere Haftung.
Falsche Witterung
Verputzen Sie nicht bei direkter Sonneneinstrahlung, Frost oder starkem Wind. Ideale Bedingungen sind 5-25°C und normale Luftfeuchtigkeit.
Zu schnelles Trocknen
Schützen Sie frischen Putz vor zu schnellem Austrocknen. Bei heißem Wetter können Sie die Oberfläche leicht mit Wasser besprühen.
Besondere Herausforderungen meistern
Jede Baustelle bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Hier sind Lösungen für häufige Problemfälle:
Ecken und Kanten
Verwenden Sie Eckschienen aus Metall oder Kunststoff für saubere, gerade Kanten. Diese werden im Putz eingebettet und sorgen für professionelle Ergebnisse.
Anschlüsse an andere Bauteile
Versiegeln Sie Anschlüsse an Fenstern, Türen oder anderen Bauteilen mit geeignetem Dichtmittel. Dies verhindert Risse und Feuchtigkeitseintritt.
Nachbehandlung und Pflege
Nach dem Verputzen ist die richtige Nachbehandlung wichtig für ein dauerhaft gutes Ergebnis.
Trocknungszeit beachten
Lassen Sie den Putz vollständig durchtrocknen, bevor Sie weitere Arbeiten durchführen. Je nach Putzart und Witterung kann dies 1-4 Wochen dauern.
Oberflächenbehandlung
Für die finale Gestaltung haben Sie verschiedene Möglichkeiten:
- Streichen mit Silikatfarbe oder Dispersionsfarbe
- Tapezieren auf glattem Untergrund
- Fliesen auf geeignetem Putz
Profi-Tipps für perfekte Ergebnisse
Diese Geheimnisse haben wir uns über Jahre angeeignet:
- Arbeitszeit planen: Verputzen Sie nie mehr Fläche, als Sie in 30 Minuten bearbeiten können
- Gleichmäßige Beleuchtung: Arbeiten Sie bei gleichmäßigem Licht, um Unebenheiten zu erkennen
- Werkzeuge pflegen: Reinigen Sie Werkzeuge sofort nach Gebrauch
- Übung macht den Meister: Üben Sie zuerst an einer weniger sichtbaren Stelle
Fazit
Verputzen ist ein Handwerk, das Geduld und Übung erfordert. Mit der richtigen Vorbereitung, hochwertigen Materialien und der beschriebenen Technik können Sie jedoch auch als Heimwerker professionelle Ergebnisse erzielen. Wichtig ist, dass Sie sich die Zeit nehmen, jeden Schritt sorgfältig durchzuführen.
Für komplexe Projekte oder bei Unsicherheiten stehen wir von Global-NMTwork Ihnen gerne zur Seite. Kontaktieren Sie uns für eine fachkundige Beratung oder Durchführung Ihrer Putzarbeiten.